….auf dem Weg zur ersten Dan-Prüfung

Wenn man auf etwas hin arbeitet, bekommt Zeit eine völlig neue Dimension, je näher das Ereignis kommt, desto schneller rennt die Zeit, gefühlt zumindest. Und schwupps war es Dezember.

Durch das viele Training und einige Fortschritte, die ich wohl gemacht haben muss, war ich natürlich etwas übermütig geworden und dachte dann, dass ich beim lockeren Randori zum Aufwärmen den Mae-Geri meines Trainingspartners mit dem Daumen blocken kann. Kurzum, das hat nicht ganz so gut geklappt. Resultat war ein angebrochenes Daumengrundgelenk und viel Schmerzen.

Da kam doch schon etwas Panik auf, kurz vor der Dan-Prüfung, sah ich diese schon in weite Ferne katapultiert. Nee, dachte ich……..dann muss es eben mit Schiene und Tape gehen. Was auch mit ein paar schmerzhaften Ungeschicklichkeiten meinerseits eigentlich gut geklappt hat.

Aber es sollte weiter gehen………..noch 2 Wochen bis zur Prüfung. Plötzlich meldet sich Besuch an…….kleine Viren oder Bakterien oder was auch immer, mit der Aufschrift „Erkältung“ dachten, sie gucken so kurz vor der Prüfung auch noch mal vorbei. Sie hatten ein paar Freunde von der Sorte „übler Husten“ auch gleich mitgebracht. Das darf doch bitte nicht wahr sein, dachte ich. Also beim Training habe ich mich dann angehört wie diese alten Dampfloks. Röcheln, Husten, Zischen und wenig Puste……….Bitte bitte wieder gesund waren meine Gedanken. Egal…..weitermachen, wird schon. So…..Erkältung kling etwas ab, noch drei Tage dann geht’s nach Hamburg. Vorher 4 Stunden Karatelehrgang, dann Prüfung……..halt ich nie im Leben durch, denke ich die ganze Zeit. Um es Krankheitsmäßig abzurunden, habe ich mir dann, so als Bonbon zum Schluß noch die Schulter gezerrt, weil ich wie ein Akrobat meine Kopfstütze im Auto verstellen wollte, diese Bewegungen hatte ich wohl mal im Zirkus bei diesen Schlangenmenschen gesehen. Wieder höllische Schmerzen. Es kann alles nicht wahr sein, es kann nicht gut gehen, davon war ich fast schon überzeugt. Ich habe dann Nobi angerufen und gefragt was ich tun soll. (Unser Sensei musste sich alle meine Leiden anhören, ich möchte mich dafür noch mal entschuldigen). Irgendwie komisch, weil immer wenn ich dann aufgelegt habe, habe ich mich wieder besser gefühlt .

Jetzt ist es gekommen, das besagte Wochenende. Sachen sind gepackt. Hole Monika ab und los geht´s. Strassen sind auch frei……zumindest der Winter meint es an diesem Wochenende gut mit uns. Wir hören Musik über Monikas I-Pod, also über mein Autoradio…..ein Kabel im Zigarettenanzünder und ein Kabel mit Etwas dazwischen und eine freie Radiofrequenz spielen Ihre Musik im Autoradio. Vielen Dank Monika, da ich die ganze überlegt habe, wie das wohl funktioniert und was es alles so gibt………konnten keine komischen Gedanken aufkommen.

Die Fahrt war sehr harmonisch und wir haben uns gegenseitig Mut zu gesprochen. Wir sind dann gut beim Kyodo Dojo in Hamburg angekommen. Wirklich ein schönes, liebevoll gestaltetes Dojo. Wir haben dann Nobi, Christiane, Thomas und Sven getroffen und noch einen Kaffee in einem netten Bio-Café um die Ecke genommen.