Lehrgang in Heide von und mit Burkhard Drinkewitz

...oder eine Frage nach dem Sinn.

Warum? Die Frage aller Fragen. Warum?

Warum stehe ich an einem der wenigen freien Samstage, die ich habe morgens um halb sechs auf? Warum setze ich mich ins Auto, fahre gut 300km an die Nordsee ohne etwas vom Meer zu sehen, nur um mich in irgendeiner Turnhalle vier Stunden lang völlig zu verausgaben. Warum bezahle ich dafür auch noch Geld? Und vor allem, warum habe ich das Ganze jetzt schon zum sechsten Mal gemacht?

Von Vorne. Müde aus dem Bett gequält, kurz frisch gemacht, Sachen gepackt; wieso habe ich das nur nicht schon gestern Abend gemacht, dann hätte ich zehn Minuten länger schlafen können. Und auf geht’s. Noch kurz Monika eingeladen und ab nach Wolfenbüttel. Oh je, mal wieder Verspätung, Sandra und Burki warten schon, aber lässt sich jetzt eh nicht mehr ändern. Also, Ankunft in Wolfenbüttel, fix das Auto gewechselt und ab in Richtung Heide. Sandra ist auf Grund unserer Verspätung noch etwas grummelig, aber das legt sich dann auch irgendwann. Man merkt das Osterferien sind, viel Verkehr auf der Straße, doch glücklicherweise kein Stau, aber dafür lange Schlangen bei unserem obligatorischen Zwischenstopp im McDonalds Bispingen. Wenig später treffen wir froh gelaunt, auch dank Sandras weitgefächertem Musikgeschmack und zahlreicher Mitsingorgien, in Heide ein. Nach einer wie immer freundlichen und warmherzigen Begrüßung im Hause Veil, sowie einer kleinen Erfrischung, geht es dann zur Halle, um vor Beginn des Lehrgangs noch einmal frisch durch wischen zu können.

Nach kurzem Aufwärmen geht es dann auch schon los.

Mawashi-Geri hoch – tief, mal so, mal so. Auf was soll das bloß hinauslaufen? Aus Mawashi-Geri wird dann Ashi-Barai in mehreren Variationen und mit Folgetechniken. Einem erfahrenen Karateka wie Rainer wird allmählich klar: das sind Techniken aus der Kata Bassai-Sho, zu denen uns Burki langsam hingeführt hat. So wird nach und nach ein Gesamtkonzept des Lehrgangs sichtbar und uns wird mal wieder das hohe Niveau vor Augen geführt, auf dem wir bei Shinbukai trainiert werden.

So machen wir also im ersten Teil des Lehrgangs einige Bunkaitechniken der Kata, um ein besseres Gefühl und eine Vorstellung für die Bewegungen zu bekommen. Der zweite Teil beschäftigt sich dann intensiv mit der Kata selbst. Und so ging mal wieder ein mehr als gelungener Lehrgang zu Ende, auf dem sicherlich alle wieder viel gelernt haben. Nun liegt es an uns selbst, ob auch dauerhaft etwas davon zurückbleibt.

Danach geht es noch zum Essen beim Chinesen, wo fast alle Lehrgangsteilnehmer anwesend sind. Da wir erst am nächsten Tag die Heimreise antreten sollten, durften wir noch die Gastfreundschaft von Rainer und Regina Veil genießen und verbrachten noch einen sehr kurzweiligen Abend in Heide. Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen ging es dann wieder gen Heimat.

Also warum wohl?

Für alle die es nicht verstanden haben sollten: nette, gastfreundliche Menschen; eine angenehme Trainingsatmosphäre; Unterstützung der eigenen Trainer; ein hohes Niveau und ein hoher Lerneffekt. Wer das nutzen möchte und wer nicht bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Bis zum nächsten mal liebe Leute! Sven