Sumangala - ein buddhistischer Mönch zu Besuch im Zentral Dojo Braunschweig Lerne zu Lächeln

Wenn ich an Sumangala und seinen Besuch im Dojo denke, dann ist es sein Lächeln, was mir als erstes in den Sinn kommt. Es ist schon bemerkenswert wie aufmerksam, ruhig und doch neugierig und interessiert er war. Nicht nur die Farben seiner Kleidung (typisch buddhistisch in warmen Tönen), sondern vor allem sein Gemüt strahlte eine angenehme Wärme aus und lud zum Loslassen und Entspannen ein.  In seinen Meditationskursen, die er uns gegeben hat, konnten wir das Letting Go dann auch bewusst in die Praxis umsetzen. Und sonst: Essen, Lachen und Reden.

Wer ist Sumangala?
In erster Linie ein wirklich freundlicher und humorvoller Mensch, mit dem man gemeinsam ganz viel und vor allem wunderbar gar nichts machen kann (außer sitzen und atmen ;-) ). Sumangala ist ein buddhistischer Mönch aus Sri Lanka, wo er einen Tempel hat und dort lebt, meditiert und die buddhistische Lehre weitergibt. Er hat Buddhismus studiert und reist um die Welt, um die Welt kennen zu lernen und Menschen, die dafür offen sind, den Buddhismus auf eine wunderbare Art und Weise näher zu bringen.  Nobi hat ihn bei einem seiner Aufenthalte kennen gelernt und ihn zu uns nach Braunschweig ins Zentral-Dojo eingeladen. An dieser Stelle möchte ich einen großen Dank für Nobi aussprechen! Solche Möglichkeiten sind nicht selbstverständlich, eher selten und etwas ganz besonderes.

Was haben wir mit Sumangala erlebt?
Zufälligerweise fiel sein Besuch in die Zeit der Dan Prüfungen. Ich kann mich noch sehr gut an den Abend nach der Dan Prüfung erinnern. Er begrüßte uns im Vitaminreich mit einem strahlenden Lächeln und das obwohl sein Tag auch schon lang und anstrengend war. Es war überhaupt kein Problem sich direkt mit ihm zu unterhalten. Bei gutem Essen und einer ausgelassenen und positiven Stimmung konnten wir ihn etwas kennen lernen.

Nobi hatte uns vor Sumangalas Ankunft angeboten, dass wir ihn einladen können. Ein gutes Programm sollte ihn hier erwarten, mit vielen tollen Eindrücken und Menschen. Ob man ihn zum Essen zu sich nach Hause zur Familie oder zu einem Spaziergang einlädt. Es war alles möglich. Das einzige, was es zu beachten gab, war,  dass er nur vegetarisch und leicht verdauliche Gerichte isst (buddhistische und gesundheitliche Gründe). Ansonsten war dieser Mensch wirklich anspruchslos und sehr selbstlos ! Also alles mehr als easy! Und so lud ich ihn und jeden der kommen wollte, zu mir nach Hause ein, um ihm so ein bisschen das deutsch-polnische Leben und Essen zu zeigen. Ich versuchte etwas zu kochen, was er essen darf … bei der polnischen Küche gar nicht so einfach. Wie viele polnische buddhistische Mönche es wohl gibt? ^_^

Natürlich gehörte eine Meditations Session immer mit dazu. Wir haben im Wohnzimmer einfach die Möbel etwas beiseite geschoben, Decken auf den Boden gelegt, jeder hat sich ein Kissen genommen und dann wurde losgelegt. Er hat die Meditation anfangs immer mit einem Mantra eingeleitet. Seine Stimme fühlte sich an wie Honig auf meiner Seele. Man wurde ruhiger und ruhiger, der Atem wurde tiefer .. und dann ließ man seine Gedanken einfach an sich vorbei ziehen. Breath in - Breath out.

Noch heute kann ich mich gut an seine Stimme und die Mantras erinnern.

Nach der Meditation hat er eine weiße Schnur um die Handgelenke gebunden, während er ein Gebet für die jeweilige Person sprach und ihr alles Gute und Gesundheit gewünscht hat. Dieses Band sollte man so lange tragen, bis es von selbst abfällt. Diese Bändchen nennt man „Sai Sin“. Sie sollen Glück bringen und vor Unglück schützen.
Es war ein schöner Abend!

An einem anderen Tag stand ein geführter Spaziergang in Riddagshausen auf dem Programm. Jenni und Tanjana haben eine tolle Führung und Wanderroute organisiert. Wir haben uns die Kirche von innen angeschaut und von einer netten Dame des Klosterkirchen-Vereins eine spontane Führung bekommen. Auch den Klostergarten konnten wir uns in Ruhe anschauen. Danach ging es zu einem schönen Spaziergang in das Riddagshausener Naturschutzgebiet. Wir schauten uns die Natur an und unterhielten uns über das was ist. Bei einem kleinen Picknick auf einem Aussichtsturm haben wir etwas Energie getankt, gelacht und entspannt und sind dann weiter gegangen. Dabei sind vor allem schöne Bilder und Erinnerungen entstanden.
Neben den separaten Treffen haben wir uns extra zum Meditieren getroffen. Das eine und andere Training wurde dafür auch ersetzt, so dass wir genug Zeit hatten, um uns ganz bewusst uns selbst zu widmen und neben der explosiven Kampfkunst, auch mal in Ruhe den inneren Kampf zu besänftigen. Es konnte jeder kommen und mitmachen. Jeder war willkommen. Auch Freunde und Familie durften die Möglichkeit nutzen.

Sumangala war noch einige Tage in Braunschweig und Nobi und Christiane haben noch viel mit ihm unternommen. Ich glaube er hatte ein tolles Programm hier. Nobi und Christiane haben keiner Arbeit gescheut, ihn hier willkommen zu heißen und ihm einen angenehmen Aufenthalt zu bieten.  Nächstes Mal würde ich mich freuen, wenn noch mehr Leute zu den Meditationen und organisierten Treffen kommen … es war wirklich mehr als bereichernd und man zeigt Gästen damit einen großen Dank für ihr Kommen. Und so einen Gast, hat man eben nicht alle Tage.
 
Meditation und Buddhismus
Eine Sache liegt mir besonders am Herzen: Das Meditieren, die Gebete, Mantras, die Gespräche über das Leben.. all das hat nichts damit zu tun, dass man an buddhistische Götter glauben und buddhistisch leben muss! Ich hatte die Sorge, dass einige davor Angst hatten, dass es zu esoterisch und religiös wird. Aber nein, ihr seid, wer ihr seid und ihr glaubt, was ihr glaubt. Das einzige was wichtig ist, ist, dass man keine bösen Absichten hat. Sumangala hat nicht versucht uns zum Buddhismus zu bringen. Er ist voll und ganz auf die Person eingegangen, die was von ihm wollte und hat im Sinne der Person versucht zu helfen. Wir konnten uns mit einfachen aber auch komplexen Fragen an ihn wenden. Er hat stets sein Bestes dafür gegeben. Und manchmal, hat auch schon sein Lächeln gereicht :-)

Lächeln - das ist das Stichwort. Eigentlich tragen wir es alle in uns. Aber es geht verloren, je mehr wir das Glück da draußen suchen. Mit Sumangalas Hilfe konnten wir bei den Meditationen versuchen wieder ein Stück zurück zu uns selbst und das Lächeln aus unserem Innern zu finden.
Keiner hat gesagt, dass es einfach ist aber Sumangala stand mit Rat und Tat, Geduld und Empathie zur Hilfe. So haben wir immer die Möglichkeit gehabt ihm Fragen zu stellen und um Hilfe zu beten, wenn wir Probleme bei der Meditation hatten. Er erzählte Geschichten, erklärte geduldig wie man mit einigen der weltlichen Probleme und dem blöden Ego umgeht, das uns vom Leben abhält und Kopfschmerzen bereitet. Wie man Abstand gewinnt, gelassener und positiver wird.

Es war eine bereichernde und wirklich schöne Zeit mit Sumangala in Braunschweig im Zentral Dojo. Ich bin Nobi sehr dankbar dafür, dass er uns dieses ermöglicht hat und ich danke ebenso Sumangala, dass er diesen weiten Weg auf sich genommen und uns seine Zeit und Liebe gegeben hat. Eine tolle Möglichkeit ihm dafür zu danken, ist es, seinen Tempel und seine Arbeit zu unterstützen. Denn was kann sinnvoller sein, als Menschen dabei zu helfen den Weg der Liebe zu gehen?

Ich wünsche Sumangala alles Gute und hoffe sehr, dass ich ihn bald wiedersehe.
Vielleicht durch eine Reise …


In diesem Sinne mit großen Dank alles Gute für alle Lebewesen

Moni