Weg der leeren Hand

Gichin Funakoshi ist der weltweit bekannteste Verbreiter des Wortes Karatedo und der edlen Kampfkunst Karatedo. Die Wahl dieses Wortes hängt sehr eng zusammen mit der absolut friedlichen Ausrichtung dieser Kampfkunst. "Leer" (Kara) sein und mit äußerster konzentrierter Wahrnehmung (Zanshin) durch das Leben zu gehen, sind zwei wichtige Merkmale des Karatedo.

Um z.B. tief zuzuhören oder Geschehnisse um uns herum wahrzunehmen und alles richtig zu verstehen und zuzuordnen, müssen wir 100% gegenwärtig sein. Dieses Gewahr sein wird beim Training im Dojo (Ort der Wegübung) immer wieder geübt und ist ständig vorhanden, auch wenn die Übenden es nicht immer spüren. Wenn wir mit unser ganzen Aufmerksamkeit zuhören und zusehen, lassen wir Vergangenheit und Zukunft beiseite und konzentrieren uns ganz auf die andere Person im Hier und Jetzt.

Wenn wir Menschen begegnen oder sie in ein Dojo kommen, verhalten sie sich oft so, als wäre für sie alles in Ordnung. Erst nach einiger Zeit beginnen sie, einige ihrer Schwierigkeiten mitzuteilen. Man muss sehr genau hinhören und hinschauen, um diese Menschen zu verstehen und um mit ihnen auf einer hohen harmonischen Ebene geistig und körperlich zusammen arbeiten zu können. Was sie zunächst sagen und tun ist nicht die tiefste Wahrheit, es ist oft nur die Oberfläche, weil sie Angst davor haben, beurteilt oder verurteilt zu werden. Aber wenn wir tief zuhören und konzentriert beobachten, selbst dann wenn ein Mensch sich wiederholt, und zu verstehen versuchen, was gesagt wird und was ungesagt bleibt, können wir vielleicht den Kern erkennen und die richtigen Fragen stellen, um zu helfen.

Karatedo, Weg der leeren Hand, richtig eingesetzt,
kann also ein Weg zur Überwindung von Vorurteilen sein.

 

"was ist nicht Karate" von Monika

Randori (Freikampf - Jiyu Kumite)

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