Wozu Karate?

Wer sich für eine Sportart interessiert, wird daran bestimmte Erwartungen knüpfen.
Später gleicht man immer mal wieder diese Erwartungen mit den gemachten Erfahrungen ab.

 

Seit 1991 bleibe ich Karate treu, v.a. weil ich damit meinen Ansprüchen/Bedürfnissen an Sport gerecht werden kann. Von Einigen wusste ich am Anfang noch gar nicht. Hier half mir auch der Zufall, dass ich ausgerechnet mit Karate begonnen hatte.

 

Mittlerweile ist mir der Gesundheitsaspekt am wichtigsten. Dazu gehört die stetige Verbesserung oder zumindest Erhaltung von Beweglichkeit, Fitness (Ausdauer und Kraft) und Körpergefühl, aber auch das Vermeiden von übertriebenem Training und ungesunden Bewegungen.

 

Dies lässt sich natürlich auch mit anderen Sportarten erreichen. Karate bietet aber ein wirklich ausgewogenes Ganzkörpertraining. Beide Körperseiten und alle Extremitäten sowie die Rumpfmuskulatur werden gleichermaßen beansprucht. Schnelligkeit und Ausdauer sind gefragt.

 

Ein weiterer Vorteil ist das individuelle Training. Jeder kann seinen Körper je nach Fähigkeit, Alter und Gesundheitszustand fordern. Dies hat mir den Einstieg erleichtert (als Jugendlicher war ich ziemlich unsportlich), erfordert allerdings auch Selbstdisziplin.

 

Neben dem Körper wird aber auch das Gehirn gefordert. Das Erlernen und Merken von neuen Bewegungsabläufen und längeren Technikabläufen (Kata) sowie die Konzentration auf den Moment sind in jedem Lebensalter förderlich.

 

Trotz der individuellen Auslastung kommt der soziale Aspekt nicht zu kurz. Für die Anwendung der Techniken braucht es mindestens einen Partner. Man lernt Rücksichtnahme und Respekt. Das Training in einer Gruppe von Gleichgesinnten macht Spaß und spornt an.

 

Wer möchte, kann auch Kontakte über das Training hinaus knüpfen. Nach meiner Erfahrung wird Karate überwiegend von freundlichen und aufgeschlossenen Menschen trainiert. Beruflich bedingt bin ich in Norddeutschland gut herumgekommen. Ein Karate-Dojo habe ich überall gefunden und dadurch auch Freunde.

 

Als erfahrener Karateka sehe ich inzwischen auch die Erhaltung des Kulturgutes Karate als ein Ziel meines Trainings an. Techniken, Kata und Trainingsmethoden haben sich über Jahrhunderte entwickelt. Sie bleiben nur erhalten, wenn wir sie benutzen.

 

Alle diese Elemente spiegeln sich in hervorragender Weise im Zentral-Dojo BS.

 

Dafür möchte ich unserem Sensei Nobi Foerster und allen Dojomitgliedern danken!

 

Wenn ich im Sommer in meine alte Heimat Neubrandenburg zurückkehre, werde ich euch sehr vermissen.

 


Was sind eure Erwartungen ans Karatetraining?

 

Frank Stoll, Mai 2020, zum Abschied aus dem Zentral Dojo Braunschweig